SIBO-Diät: SIBO-spezifische Ernährungsrichtlinie (SSFG)
Inhalt
1. Was ist SIBO
1.1 Ernährung bei SIBO
2. Die SIBO-spezifische Ernährungsrichtlinie (SSFG)
2.1 Durchführung der SSFG
1. Was ist SIBO
SIBO steht für „Small Intestinal Bacterial Overgrowth“, was englisch ist und übersetzt Dünndarmfehlbesiedlung bedeutet. Dabei handelt es sich um eine übermäßige Vermehrung von Bakterien im Dünndarm, einem Abschnitt des Verdauungstrakts, der im Normalfall nur sehr wenige Mikroorganismen enthält. Im Gegensatz zum Dickdarm, der von Natur aus stark mit Bakterien besiedelt ist, kann eine mikrobielle Überwucherung im Dünndarm zu vielfältigen Beschwerden führen.
Zu den Symptomen einer SIBO zählen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Aufstoßen, ein Völlegefühl und Sodbrennen. Diese Symptome ähneln häufig denen des Reizdarmsyndroms. Genau diese Unspezifität macht eine eindeutige Diagnose oft schwierig.
1.1 Ernährung bei SIBO
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von SIBO, denn die Fehlbesiedlung wird wesentlich durch das Nahrungsangebot im Darm beeinflusst. Bakterien fermentieren Ballaststoffe und Kohlenhydrate aus der Nahrung, um die für ihr Überleben wichtige Energie herzustellen. Die Bestandteile in der Nahrung, die Bakterien besonders gerne als Energiequellen nutzen, nennen sich FODMAPs. FODMAP steht für fermentierbare Kohlenhydrate und Zuckeralkohol. FODMAPs kommen in den unterschiedlichsten Lebensmittel vor. Eine Ernährungsumstellung kann daher neben der medikamentösen Behandlung zur Beschwerde-Reduktion bei SIBO angewendet werden.
2. Die SIBO-spezifische Ernährungsrichtlinie (SSFG)
Die SIBO-spezifischen Ernährungsrichtlinie (SSFG) wurde von Dr. Allison Siebecker entwickelt. Sie kombiniert die low-FODMAP und SCD-Diät und somit zwei an sich schon bewährte Diätkonzepte in der Behandlung von SIBO.
Das Besondere an der SSFG-Diät ist, dass Dr. Siebecker Lebensmittel nach ihrer Fermentierbarkeit in vier verschiedene Kategorien einteilt (1).
- Lebensmittel in Gruppe 1 sind gering fermentierbar und daher uneingeschränkt erlaubt;
- Lebensmittel in Gruppe 2 und 3 sind erlaubt, sollten allerdings in ihrer Menge reduziert werden;
- Lebensmittel in Gruppe 4 sind besonders stark fermentierbar und sollten komplett gemieden werden.
Erlaubte Lebensmittel sind beispielsweise Karotte, Gurke, Tomaten, Trauben, Ananas, Mandeln, Butter, Eier und Tee (1,2). Eine Liste mit erlaubten und nicht-erlaubten Lebensmitteln ist hier zu finden (1).
2.1 Durchführung der SSFG
Die Umsetzung der SSFG erfordert Geduld, Aufmerksamkeit und am besten eine professionelle Begleitung. Da die SSFG-Diät eine sehr restriktive Diätform ist, ist eine langfristige eigenständige Durchführung nicht zu raten. Ein Arzt oder Ernährungsberater sollte am besten die Durchführung der Diät begleiten, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, ein Ernährungsprotokoll zu führen, um vorab individuelle Unverträglichkeiten zu identifizieren. Die SSFG-Diät ist allerdings kein starres Konzept, sondern ein dynamischer Leitfaden, der individuell angepasst werden sollte (abhängig vom Verlauf der Beschwerden, dem Darmzustand und der bisherigen Ernährung).
Quellen
- PowerPoint Presentation (siboinfo.com); zuletzt geprüft 29.04.2025
- Diet – SIBO – Small Intestinal Bacterial Overgrowth (siboinfo.com); zuletzt geprüft 29.04.2025