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Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Die konventionelle Standardtherapie ist hierbei allerdings die Therapieform erster Wahl. Als Ergänzung zu dieser können die sogenannten komplementärmedizinischen Verfahren angewendet werden. Hierzu zählen Naturheilverfahren, TCM (traditionell chinesische Medizin) inklusive Akupunktur und Methoden zur Stressreduzierung oder beispielsweise Yoga.
Es gibt verschiedene Phytopharmaka (pflanzliche Medikamente), die bei CED von Bedeutung sind (1):
Gemahlene Flohsamenschalen dienen als Quellmittel, was das Stuhlvolumen erhöht und damit die Darmbewegung regulieren kann. Laut der S3-Leitlinie Colitis ulcerosa kann Flohsamen komplementär in der remissionserhaltenden Behandlung einer Colitis verwendet werden (2). Bei Stenosen (Verengungen des Darms) ist von der Anwendung jedoch abzuraten (1).
Myrrhe gilt als antimikrobiell und antidiarrhöisch (gegen Durchfall) (1). Kaffeekohle wirkt ebenfalls durchfallhemmend und entzündungshemmend (1). Kamille hat entzündungshemmende und krampflösende Wirkungen (1). Eine Kombination aus diesen drei Präparaten kann laut der S3-Leitlinie Colitis ulcerosa komplementär in der remissionserhaltenden Behandlung verwendet werden (2). Grundlage für diese Empfehlung ist eine Studie aus 2013, in der das Kombipräparat einen vergleichbaren Effekt zum Medikament Mesalazin in der remissionserhaltenden Therapie zeigte (3).
Curcuminoiden (Substanzen aus der Gelbwurz) werden zahlreiche Eigenschaften zugeschrieben. Hierzu zählen antioxidative und antiinflammatorische Wirkungen (1). Laut der S3-Leitlinie Colitis ulcerosa kann Curcumin komplementär/ergänzend zu einem Aminosalicylat in der Remissionsinduktion und -erhaltung eingesetzt werden (2). Grundlage für diese Empfehlung ist eine Studie aus 2006, bei der die Teilnehmer Curcumin oder ein Placebo in Kombination mit Sulfasalazin oder Mesalamin (beides Medikamente, die zur Gruppe der Aminosalicylate gehören) einnahmen (4). Die Curcumin Gruppe zeigte einen besseren Effekt in der Remissionserhaltung verglichen zu der Gruppe, die nur die beiden Medikamente erhielt (4).
Heidelbeeren wirken entzündungshemmend und antioxidativ (1). In einer Studie an Mäusen zeigten Heidelbeeren einen die Entzündung reduzierenden Effekt und trugen zur Verbesserung des „Erkrankungs-Aktivitäts-Index“ (disease activity index, DAI) bei (5).
Weihrauch gilt als anti-inflammatorisch (entzündungshemmend) und wird daher in der Praxis gerne zur Unterstützung der CED-Behandlung eingesetzt. Die Studienlage für die Verwendung von Weihrauch bei CED lässt allerdings keine Empfehlung zu. (1)
Eine weitere unterstützende Therapieform ist das sogenannte Mind-Body Verfahren. Hierzu zählen beispielsweise die Stressreduktion (2) oder Yoga (2,6). Dieses Verfahren hat primär das Ziel der Verbesserung der Lebensqualität.
Akupunktur kann laut Leitlinie bei einem leichten bis moderaten Schub empfohlen werden (2).
Quellen
Als Arzt, Spezialist für funktionelle Magen-Darmerkrankungen und selbst Betroffener möchte ich anderen Therapeuten helfen, ihre Patienten besser zu verstehen und zu behandeln.
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